15. November 2021 Europabrief

GdW Europabrief 14/2021

EU-Kommission veröffentlicht Bericht zur Lage der Energieunion

Die Europäische Kommission hat am 26. Oktober 2021 ihren Bericht zur Lage der Energieunion für 2021 vorgelegt. In dem Bericht zieht sie Bilanz der Fortschritte, die die EU bei der Umsetzung der Umstellung auf saubere Energie erzielt hat. Insbesondere werden die fünf Säulen der Energieunion analysiert: 1. Dekarbonisierung einschließlich erneuerbarer Energien, 2. Energieeffizienz, 3. Energiebinnenmarkt, 4. Energieversorgungssicherheit und 5. Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Weiterhin sind dem Hauptbericht fünf miteinander zusammenhängende Berichte in englischer Sprache beigefügt:

Trotz ermutigender Trends müssen dem Bericht zufolge größere Anstrengungen unternommen werden, um das Ziel bis 2030 zu erreichen, die Nettoemissionen um mindestens 55 % zu senken, und bis 2050 klimaneutral zu werden.
Der Bericht kommt u.a. zu den folgenden zentralen Ergebnissen:

  • Dass in 2020 die erneuerbaren Energien fossile Brennstoffe als wichtigste Energiequelle in der EU übertrafen. So wurden 38 % des Stroms mit erneuerbaren Energien und 37% mit fossilen Brennstoffen erzeugt.
  • Neun EU-Mitgliedstaaten haben ihren Kohleausstieg bereits in die Tat umgesetzt. 13 andere haben sich zu einem Ausstiegsdatum verpflichtet, und vier weitere prüfen mögliche Fristen.
  • Die Treibhausgasemissionen gingen im Vergleich zu 2019 in der EU um fast 10 % zurück, zurückzuführen auf die COVID-19-Pandemie, wodurch die Gesamtemissionen gegenüber 1990 auf 31 % gesenkt wurden.
  • Der Primärenergieverbrauch ging in 2019 gegenüber 2018 um 1,9 % und der Endenergieverbrauch um 0,6 % zurück.
  • Die Subventionen für fossile Brennstoffe gingen 2020 aufgrund des insgesamt geringeren Energieverbrauchs leicht zurück. Die Subventionen für erneuerbare Energien und Energieeffizienz stiegen dagegen.
  • Energiearmut betrifft bis zu 31 Millionen Menschen in der EU seit 2019, wobei Unterschiede zwischen Mitgliedstaaten und Einkommensniveau bestehen. Dies hebt hervor, wie wichtig es ist, Schwächere vor dem derzeitigen Anstieg der Energiepreise zu schützen, und einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität sicherzustellen.
  • Die Aufbau- und Resilienzpläne der Mitgliedstaaten dürften klimabezogene Investitionen um mindestens 177 Mrd. EUR ankurbeln und notwendige Reformen zur Unterstützung der Klima- und Energiewende fördern.
Özgür Dr. Özgür Öner 0032 2 5501611