GdW Europabrief 12/2020
Klimabericht der Europäischen Umweltagentur
Die Europäische Umweltagentur (EEA) veröffentlichte am 30. November 2020 einen Bericht zu „Trends und Projektionen in Europa 2020 – Verfolgung der Fortschritte bei der Erreichung der europäischen Klima- und Energieziele“. Dem Dokument zufolge, welches auf Daten aus dem Jahr 2019 sowie auf vorläufigen Schätzungen basiert, sind die Treibhausgasemissionen der Union im Jahr 2019 gegenüber 2018 um 3,7 % zurückgegangen. Im Vergleich zum Emissionsniveau von 1990 sanken die Emissionen um 24 % und übertrafen damit das Ziel der EU, die Emissionen bis 2020 um 20 % zu reduzieren. Für die EEA zeigen die erfreulichen Ergebnisse, „dass es eindeutig möglich ist, ehrgeizigere Reduktionsziele bis 2030 zu erreichen“.
Nichtsdestotrotz seien weitere Anstrengungen notwendig, um die aktuellen Emissionsreduktionsziele bis 2030 und+2050 zu erreichen. Darüber hinaus bleiben die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten bestehen. Nach vorläufigen Schätzungen der EEA werden 12 Länder (Österreich, Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Zypern, Estland, Finnland, Deutschland, Irland, Luxemburg, Malta und Polen) im Jahr 2020 ein Emissionsniveau über ihren jährlichen Zielen haben.
Neben dem Emissionsziel sollte auch das 2020-Ziel für erneuerbare Energien erreicht werden. Dem Bericht zufolge betrug der Gesamtanteil der in der EU verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen im Jahr 2019 19,4 % und nur neun Mitgliedstaaten (Finnland, Griechenland, Italien, Lettland, die Niederlande, Portugal, Portugal, Rumänien, Slowenien und Spanien) sind auf dem Weg, ihre jeweiligen Energieeffizienzziele für 2020 zu erreichen.
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie könnten die EEA-Prognosen durcheinander bringen und die Erreichung der Ziele für 2020 erleichtern. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die potentiellen Reduktionen nur von kurzer Dauer sind und die Emissionen wieder ansteigen, sobald die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen.
