GdW Europabrief 02/2022

Sondierung zum Schutz, nachhaltiger Bewirtschaftung und Wiederherstellung von Böden

Am 16. Februar 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission eine Sondierung für eine Folgenabschätzung zu den in der EU-Bodenschutzstrategie 2030 angekündigten Rechtsvorschriften zur Bodengesundheit. In der Strategie wird auch angekündigt, dass bis 2023 ein europäisches Gesetz zum Schutz der Bodengesundheit verabschiedet werden soll.
Nach Schätzungen der Kommission befinden sich 60-70 % der Bodenökosysteme in der EU in einem schlechten physikalischen, chemischen und biologischen Zustand. Als Ursachen dafür werden u. a. die Zersiedelung, die übermäßige und nicht kompensierte Erschließung und Bebauung von Grundstücken genannt.
Das Dokument enthält verschiedene Ziele und Maßnahmen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen:

• eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, d. h. europäische Bodenbewirtschaftungspraktiken durch kostenlose Bodenuntersuchungen;
• die Förderung der Speicherung von organischem Kohlenstoff in Böden, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, auch durch legislative Maßnahmen zum Schutz und zur Bindung von Feuchtgebieten und organischen Böden;
• die Einführung eines Bodengesundheitszeugnisses bei Grundstücksverkäufen, damit die Käufer über die wichtigsten Merkmale und den Gesundheitszustand des Grundstücks informiert sind;
• die Förderung der Wiederherstellung geschädigter Böden und der Sanierung von kontaminierten Standorten durch spezifische Maßnahmen;
• die Verhinderung der Wüstenbildung durch die Entwicklung einer gemeinsamen Methodik zur Bewertung des Ausmaßes der Wüstenbildung und zur Verhinderung der Bodendegradation;
• die Verbesserung der Bodenforschung, Datenerhebung und Überwachung.

Bis zum 16. März 2022 können Interessenten ihre Meinung dazu äußern. Im zweiten Quartal 2022 wird die Kommission eine öffentliche Konsultation veröffentlichen.