23. November 2023 Europabrief

GdW Europabrief 11/2023

EU-Kommission veröffentlicht Berichte über die Energieunion und den Klimaschutz

Zusammen mit dem „Bericht zur Lage der Energieunion 2023“ hat die Europäische Kommission am 24. Oktober 2023 weitere begleitende Berichte veröffentlicht. Einer davon ist der Fortschrittsbericht zum Klimaschutz. Dieser bewertet die Fortschritte der EU bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen und gibt einen umfassenden Überblick über die Erfolge und Herausforderungen bei der Bekämpfung des Klimawandels.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Netto-Treibhausgasemissionen der EU im letzten Jahr um etwa 3 % zurückgegangen sind, was dem Trend der letzten 30 Jahre entspricht. Der EU ist es gelungen, ihre Emissionen seit 1990 kontinuierlich zu senken und bis 2022 eine kumulative Reduktion von 32,5 % zu erreichen. Dies ist zum Teil auf die Eindämmungsmaßnahmen zurückzuführen, die 2020 als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie ergriffen wurden und zu einem beispiellosen Rückgang der Emissionen führten.

Positiv bewertet wird auch der Anstieg der Kohlenstoffmenge, die in der EU 2022 im Vergleich zum Vorjahr aus der Atmosphäre entfernt wurde. Die Prognosen der Mitgliedstaaten deuten jedoch darauf hin, dass die EU ihr Ziel für 2030, jährlich 310 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, verfehlen wird.

Der Bericht unterstreicht auch die Bedeutung des Engagements für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Er betont auch die dringende Notwendigkeit, Subventionen für fossile Brennstoffe abzuschaffen, die weder zur Bekämpfung der Energiearmut noch zu einem gerechten Übergang beitragen.

Die Emissionsminderungen in den Sektoren außerhalb des Emissionshandels sind insgesamt um 3 % zurückgegangen. Allerdings mit unterschiedlichen Trends. So konnte der Gebäudesektor seine Emissionen im Vergleich zu 2021 um 9% reduzieren. Im Verkehrssektor ist dagegen ein Anstieg um 2 % zu verzeichnen.

In Bezug auf den Gebäudebestand liefert der ebenfalls veröffentlichte Bericht über die Renovierung des nationalen Bestands an Wohn- und Nichtwohngebäuden und über Niedrigstenergiegebäude (Anhang II des Berichts zur Lage der Energieunion) eine erste Bewertung der Umsetzung und der Fortschritte bei der Durchführung der nationalen langfristigen Renovierungsstrategien (LTRS) für 2020 auf der Grundlage der integrierten Nationalen Energie und Klimapläne (NECPs) für 2023. Der Bericht zeigt, dass das Ambitionsniveau der LTRS nicht immer mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 übereinstimmt. Dennoch sind einige Fortschritte in den NECPs zu beobachten, z.B. in Richtung der THG-Emissionsreduktionsziele in vielen Ländern, ohne dass die Ambitionen revidiert wurden. Es wird betont, dass die Entwicklung des Gebäudebestands in den Mitgliedstaaten besser überwacht werden muss. Die Indikatoren und Definitionen müssen gestrafft und harmonisiert werden.

Zur Situation in Deutschland hat die Europäische Kommission eine Übersicht mit den wichtigsten Fakten zusammengestellt.

Özgür Dr. Özgür Öner 0032 2 5501611