13. Juli 2023 Europabrief

GdW Europabrief 08/2023

JRC-Studie zu Wärmepumpen

Das Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission hat Ende Juni 2023 eine Studie über Wärmepumpen „The Heat Pump Wave: Opportunities and Challenges“ veröffentlicht. Wie in der Zusammenfassung der Studie beschrieben, ist die Dekarbonisierung des Wärmesektors eine der wichtigsten Prioritäten der EU-Klimaagenda. Wärmepumpen sollen daher eine zentrale Rolle bei der Transformation des Energiesystems spielen. Sie werden auch als entscheidendes Instrument angesehen, um die Abhängigkeit von ausländischen fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Konkret befasst sich die Studie mit den potenziellen Auswirkungen des Ausbaus von Wärmepumpen, wie er im RePowerEU-Plan vorgesehen ist.
Die Studie untersucht das Potenzial für die Installation von Wärmepumpen in verschiedenen Gebäudetypen, die Auswirkungen auf das Stromnetz und die Wettbewerbsfähigkeit von Wärmepumpenherstellern. Aber auch Hindernisse wie der Mangel an qualifizierten Installateuren, Einschränkungen in der Lieferkette, die Verfügbarkeit umweltfreundlicher Kältemittel und das Risiko negativer Auswirkungen auf sozial schwache Haushalte sind Gegenstand der Untersuchung.
Die Analyse zeigt beispielsweise, dass der Ersatz von 30 Millionen mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizkesseln in Wohngebäuden durch Wärmepumpen den Gas- und Ölverbrauch in der EU in diesen Häusern um 36 % senken würde. In den meisten Fällen, so die Studie, würde der Wechsel von einem mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizkessel zu einer Wärmepumpe zu niedrigeren Heizkosten führen.
Die Studie kommt u.a. zu folgendem Ergebnis:
– Eine schnelle Verbreitung von Wärmepumpen erfordert mehr und besser qualifizierte Arbeitskräfte in der gesamten Wertschöpfungskette.
– Die Lieferkette für Wärmepumpen in der EU ist in einigen Bereichen anfällig, z. B. ist sie stark von importierten Kompressoren und Halbleitern abhängig.
– Es besteht die eindeutige Gefahr, dass finanziell schwache Gruppen ohne gezielte finanzielle Unterstützung von diesem Übergang ausgeschlossen werden.
Die vollständige Studie kann hier eingesehen werden.

Özgür Dr. Özgür Öner 0032 2 5501611