GdW Europabrief 05/2021
Vorläufige Analyse der Renovierungsstrategien der Mitgliedstaaten
Am Mittwoch, den 31. März 2021, veröffentlichte die Europäische Kommission eine vorläufige Analyse der langfristigen Renovierungsstrategien der Mitgliedsstaaten. Im Bericht werden einige der besten Praktiken der 13 nationalen Strategien analysiert, die bis Mitte November des letzten Jahres vorgelegt wurden.
Die Niederlande, Dänemark und Frankreich planen zum Beispiel eine Form von verpflichtenden Mindeststandards für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, während Dänemark, Österreich, Zypern und Estland beabsichtigen, das System der Energieausweise zu stärken.
Im Hinblick auf die Förderung gemeinsamer Beschaffung sind die niederländische Initiative Stroomversnelling („Renovierungsbeschleuniger“) und das finnische Konzept des „Pools für Energieeinsparungen in der Industrie“ besonders gute Beispiele dafür, wie Projekte zu größeren, leichter finanzierbaren Investitionen gebündelt und groß angelegte Renovierungen von Mietwohnungen durchgeführt werden können.
Unter anderem wurden als beste Praktiken für Deutschland das Marktanreizprogramm (MAP) zur Förderung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung, das Anreizprogramm für Energieeffizienz (APEE) und das HZO-Programm zur Heizungsoptimierung genannt, sowie die Initiative der Bundesregierung, um die industrielle Vorfertigung von Fassaden- und Dachelementen und eine standardisierte Installation der Anlagentechnik mit neuen Investitions- und Vertragsmodellen zu fördern.
Das Papier verweist auch auf das Steuerabzugssystem in Deutschland und Dänemark sowie auf die reduzierten Mehrwertsteuersätze für Energiesparmaßnahmen in Frankreich und Zypern und für Dämm- und Isolierarbeitskosten in den Niederlanden.In Bezug auf die Energiearmut werden in dem Papier die spanischen Programme Bono Social und Better Energy Warmer Homes erwähnt, die kostenlose Energieeffizienz-Upgrades für Haushalte vorsehen, deren Bewohner Sozialhilfe erhalten.