Klimaschutz im Wohngebäudebereich braucht deutlich mehr und verlässliche Unterstützung
Berlin – Die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor sind laut neuen Zahlen des Umweltbundesamtes im Jahr 2023 um 7,5 Prozent gegenüber 2022 gesunken. Damit überschreitet der Gebäudebereich die gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz erlaubte Jahresemissionsmenge noch um rund 1,2 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente. Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft sieht den Fortschritt bei der Verminderung des CO2-Ausstoßes positiv, fordert von der Bundesregierung aber deutlich verstärkte unterstützende Maßnahmen, damit eine sozial verträgliche Umsetzung der Klimaziele endlich machbar wird.
Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Angesichts der erheblichen Anstrengungen der sozial orientierten Wohnungsunternehmen für das Erreichen der Klimaziele ist das Absinken der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor im vergangenen Jahr ein erstes positives Zeichen. Klar ist aber auch: Die Regierung muss ihre Unterstützung zum Ermöglichen einer bezahlbaren Energiewende beim Wohnen erheblich verbessern.
Künftig muss der Grundsatz gelten: Weg von immer schärferen, einseitigen und vor allem teuren Vorgaben für Energieeffizienz bei Gebäuden, die im Verhältnis zu den enormen Kosten nicht den notwendigen Einspareffekt bringen. Und hin zur Ermöglichung von quartiersübergreifenden Lösungen, bei denen der beste Mix aus erneuerbarer, CO2-freier Energieversorgung und Gebäudevorgaben mit Augenmaß umsetzbar wird. Das wäre der intelligenteste und einzig richtige Weg – für unser Klima sowie für die Bezahlbarkeit durch Vermieter und Mieter. Das muss insbesondere für die kommende nationale Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie gelten.
Notwendig ist für den künftigen Erfolg bei der Verringerung der CO2-Emissionen aber vor allem auch eine verlässliche finanzielle Unterstützung für die Wärmewende im Bestand. Denn die aktuell geforderten Gebäudemaßnahmen übersteigen die finanzielle Leistungsfähigkeit der sozial orientierten Wohnungsunternehmen massiv. Es kann nicht sein, dass die Wohnungsunternehmen gegenüber privaten Vermietern bei der notwendigen Förderung weiterhin massiv benachteiligt werden und sie den noch vergangenes Jahr zugesagten Speed-Bonus für den Heizungstausch und den Sozialbonus nicht in Anspruch nehmen können. Das ist unsozial, denn es benachteiligt letztlich ausgerechnet Mieter mit mittleren und niedrigen Einkommen. Wir appellieren an die Regierung, soziale Spaltung zu verhindern, indem sie die sozial orientierten Wohnungsunternehmen und ihre Mieter hier deutlich stärker unterstützt.“