25. März 2025 Europabrief

GdW Europabrief 03/2025

EIB-Investitionsplattform für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen

Dan Jørgensen, EU-Kommissar für Energie und Wohnungsbau, und Nadia Calviño, Präsidentin der EIB, stellten auf dem EIB-Forum am 6. März 2025 in Luxemburg die Grundlagen der europäischen Investitionsplattform für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen vor. 
Jørgensen kündigte an, dass in Kürze ein Konsultationsprozess eingeleitet werde, um die wichtigsten Prioritäten im Wohnungsbau zu ermitteln. Einige Prioritäten seien bereits klar:

  • die Notwendigkeit, den Bausektor zu modernisieren
  • die Überprüfung und Beschleunigung der Planungs- und Baugenehmigungsvorschriften
  • die Nutzung leerstehender Gebäude
  • die Bewertung von Kurzzeitvermietungen und Spekulation
  • die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen.

Zusammen mit der Europäischen Kommission und der Housing Task Force und nationalen Förderbanken möchte die EIB das Angebot an bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum in der EU erhöhen. Dabei soll die Unterstützung der EIB diversifiziert und auf die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungsbaus ausgeweitet werden. Konkret stützt sich der Ansatz auf vier Säulen: 

  1. Partnerschaften mit der Europäischen Kommission und den nationalen Förderbanken, um den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern.
  2. Ausweitung des regionalen Geltungsbereichs mit Schwerpunkt auf den EU-Ländern, in denen der Wohnungssektor weniger entwickelt ist und ein hoher Bedarf besteht.
  3. Öffnung für andere Arten von Wohnungsbauprojekten – von Innovationen im Bauwesen über Immobilienentwicklung bis hin zu Wohneigentum – mit politischen Garantien.
  4. Erweiterung des Adressatenkreises auf private, gewinnorientierte Projektträger.

Darüber hinaus hat die EIB den Start eines Aktionsplans für den Wohnungsbau angekündigt. Dazu gehört ein One-Stop-Shop, der Beratung und Finanzierungen für Innovationen im Bausektor, den Bau von bezahlbaren Wohnungen sowie Investitionen in Energieeffizienz und die Renovierung des Wohnungsbestands in ganz Europa bietet.
Insgesamt sind in den nächsten zwei Jahren rund 10 Milliarden Euro für Investitionen vorgesehen. Diese sollen als Hebel wirken und insgesamt 35 Milliarden Euro freisetzen.

Özgür Dr. Özgür Öner 0032 2 5501611