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Sommertour 2023 des GdW-Präsidenten

Auch dieses Jahr reist GdW-Präsident Axel Gedaschko quer durch Deutschland und besichtigt Bauprojekte von Mitgliedsunternehmen. In den Monaten Juli und August ist er dafür bisher nach Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen gereist. Dort sprach er mit Unternehmern und Politikern über aktuelle Herausforderungen aber auch über innovative Lösungsansätze.

Am 16. Juli 2023 startete die Sommertour von GdW-Präsident Axel Gedaschko in Bayern beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW). Gemeinsam mit VdW-Verbandsdirektor Hans Maier besichtigte der GdW-Präsident zwei Tage lang Bauprojekte von bayerischen Mitgliedsunternehmen.

In Freiham, einem Neubaugebiet im Westen Münchens, entsteht aktuell Wohnraum für 25.000 Menschen. Dort baut unter anderem das städtische Wohnungsunternehmen Stadibau, das Wohnungen für Staatsbedienstete anbietet. Im Neubaugebiet Freiham entstehen aber auch genossenschaftliche Wohnungen, wie in einem gemeinsamen Projekt des beiden Genossenschaften wagnis und München-West. Bei ihrem Neubauprojekt legen sie besonderen Wert auch den Quartiersaspekt und gemeinschaftliches Wohnen.

Der zweite Tag startete in Regensburg, wo das Unternehmen Stadtbau Regensburg ab 2024 ein Neubauprojekt startet. Auf dem Gelände Prinz Leopold entstehen so in den nächsten Jahren 577 neue Wohnungen. Das Unternehmen berichtete aber auch über die enormen Herausforderungen angesichts der explodierenden Baukosten und der unzuverlässigen Förderkulisse. Das Unternehmen musste seine Strategie aus diesem Grund umplanen. Im Anschluss ging es noch hoch hinaus auf ein Bestandsgebäude mit 15 Stockwerken, das aktuell modernisiert, mit einer Photovoltaik-Fassade versehen und ausgebaut wird. Hier entstehen insgesamt 40 neue Wohnungen.

Mit dem Deutschen Bauherrenpreis wurde das Projekt Maggie in Margaretenau in Regensburg im letzten Jahr
ausgezeichnet. Aber auch in Sachen Energieversorgung handelt es sich um ein Leuchtturmprojekt. Zu den innovativen Ansätzen des Projektes gehört unter anderem ein solaraktives und solaradaptives Außenputzsystem. Dieses steigert nicht nur die solaren Gewinne, sondern verbessert auch die thermische Behaglichkeit im Inneren. Zudem wurde dort ein effzientes hybrides Heizsystem entwickelt, in dem Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmepumpentechnologie zusammenkommen, um das Gebäude bedarfsgerecht mit Warmwasser und Heizungswärme zu versorgen. Zum Abschluss ging es am zweiten Tag zum Building Lab der Bauindustrie Bayern. Das Innovationszentrum zur Digitalisierung des Bauens wurde für den interdisziplinären Know-how Transfer zwischen Wissenschaft und Bauwirtschaft errichtet.

Am 25. Juli 2023 hat Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, seine Sommertour 2023 im Süden fortgesetzt: Gemeinsam mit Dr. Iris Beuerle, Verbandsdirektorin des vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen besuchte er dort Bauprojekte von Mitgliedsunternehmen sowie die Bundesgartenschau 2023.

Auf Einladung von Karl-Heinz Frings, Geschäftsführer der GBG Unternehmensgruppe, besuchte die Delegation die Bundesgartenschau BUGA 23 und die zugehörige Ausstellung „Heimat ist hier“ der GBG. Zudem stellte Karl-Heinz Frings das Quartier FRANKLIN vor, einen neuen Mannheimer Stadtteil, der auf einer früheren US-Militärfläche von der MWSP, ebenfalls Teil der GBG, entwickelt wird. Die GBG selbst bietet rund 600 Wohnungen auf FRANKLIN, davon mehr als 250 öffentlich gefördert mit einem gedeckelten Mietpreis.

„Das Zukunftsquartier FRANKLIN ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie bezahlbarer und klimafreundlicher Wohnungsbau im Quartier funktioniert, so dass lebenswerter Wohnraum für alle Menschen in städtischen Lagen entstehen kann. Das allerdings unter schwierigsten Rahmenbedingungen: Energiekrise, Klimawandel, immer weiter steigende Baukosten und die notwendige Stärkung des sozialen Zusammenhalts fordern die sozial orientierten Wohnungsunternehmen wie die GBG in ganz Deutschland in nie da gewesenem Ausmaß. Das erfordert von allen Beteiligten eine enorme Kraftanstrengung. Der ungebrochene Wille der Wohnungsunternehmen, die Zukunftsaufgaben anzugehen, ist beeindruckend. Das muss auch endlich die Politik auf allen Ebenen erkennen und ihre Unterstützung durch förderliche Rahmenbedingungen massiv verstärken“, sagte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.

Am zweiten Tag besichtigten Axel Gedaschko und Dr. Iris Beuerle in Tuttlingen das Bauprojekt Drei-Kronen-Hof der Tuttlinger Wohnbau, wo neben großen Gewerbeflächen 70 Wohnungen entstehen. Das Projekt soll im Sommer 2024 fertiggestellt werden. Modernste Architektur wird hier mit einem ökologischen Baukonzept vereint. Nach einem Grußwort von Florian Steinbrenner, dem Baudezernenten der Stadt Tuttlingen, hielt Gedaschko beim Wohnbau-Forum der Tuttlinger Wohnbau GmbH einen Fachvortrag.

Gemeinsam mit Jens Zillmann, Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt (VdW), und Dr. Matthias Kuplich, Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt (VdWg), besuchte Axel Gedaschko am 1. und 2. August Bauprojekte von Mitgliedsunternehmen in Sachsen-Anhalt.

Der erste Tag der Sommertour in Aschersleben startete mit einer Besichtigung zweier Projekte der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbH. Das Mehrfamilienhaus „Auf dem Graben 75“, das mit einer „Grüne Hausnummer Sachsen-Anhalt“ ausgezeichnet wurde, stammt aus dem Jahr 1880 und steht unter Denkmalschutz. Das Gebäude befindet sich im Zentrum der Stadt Aschersleben und umfasst insgesamt neun Wohneinheiten. Beim zweiten Projekt der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbH ging es um den Umbau des Quartiers in der Kopernikusstraße, das komplett energieautark ist.

Die Delegation schaute sich außerdem die Modernisierung der Poliklinik Nord, ein Projekt der Wohnungsgenossenschaft Einigkeit eG Aschersleben, an.

Am zweiten Tag besichtigten Gedaschko und Zillmann zunächst drei Projekte der Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH. Im Stadtzentrum der Kreisstadt Halberstadt hat die HaWoGe den Neubau der Lindenhof-Terrassen fertiggestellt, alle Wohnungen sind bereits vermietet. Im Anschluss besuchte die Delegation die Sanierung und den Teilrückbau des Quartiers am H.-Matern-Ring, das 116 Wohneinheiten hat. Die letzte Station am Vormittag war das HaWoGe-Spiele-Magazin: Der größte barrierefreie Indoor-Spielplatz im denkmalgeschützten Magazingebäude. Am Nachmittag präsentierte die Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG die Modernisierung der Wohnanlage Walter-Rathenau-Str. 7 mit 88 Wohneinheiten. Den Abschluss bildete der Besuch eines Neubaus in der Wohnanlage Kulkstraße 29 mit 28 Wohneinheiten.

Die Sommertour führte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes GdW, gemeinsam mit Alexander Rychter, Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, am 9. und 10. August 2023 ins nördliche Rheinland-Pfalz und nach Nordrhein-Westfalen.

Bei der ersten Station in Neuwied gelang der dortigen GSG mit der Kombination aus der ehemaligen BEG-Förderung und Wohnraumfördermitteln die Sanierung von vier Gebäuden aus den 1950er-Jahren auf KfW-55-Niveau bei zugleich bezahlbaren Mieten für die 45 Wohnungen. Das energetisch hohe Niveau erreicht das Projekt durch die energetische Sanierung der Gebäudehülle sowie durch die Anbindung an das Fernwärmenetz.

Im Ahrtal legte die Delegation von GdW und VdW einen Stopp in Bad Neuenahr ein. Nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 saniert die LEG Immobilien-Gruppe Gebäude und Außenanlagen, die durch die Überschwemmung stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Vieles wurde vor allem durch den tatkräftigen und beeindruckenden Einsatz vieler Helfer und durch die Solidarität der Bewohner bereits geschafft. Es bleibt aber noch sehr viel zu tun, dafür ist starke und unbürokratische Unterstützung durch die Politik unerlässlich.

Die Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft eG hat mit der Wohnanlage Sonnenblumenfeld ein rundum vorbildliches und lebenswertes Quartier mit Nachbarschaftstreff, Quartiersbüro, Gästewohnung, Dachgarten mit Urban Gardening und einen besonders schön gestalteten Innenhof geschaffen. Mit der ehemaligen BEG-Förderung ließ sich so zukunftsfähiger und bezahlbarer Wohnraum für alle Menschen schaffen. Auf anderen Teilen des Areals sieht es ganz anders aus: Dort stehen seit dem Förderchaos alle Wohnungsbau-Projekte still.

Auf der Brache einer ehemaligen Textilfabrik hat die IGW-Iserlohner Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH mit dem Projekt HANSEeins bezahlbaren und sozialen Wohnraum in nachhaltiger Holzbauweise geschaffen. Das große ABER: Der plötzliche Förderstopp der Bundesregierung im Februar 2022 hat bei einem großen Teil des Projekts über Nacht alle Pläne für knapp 40 bezahlbare und Sozialwohnungen zunichte gemacht.

Generationsgerechte Quartiersentwicklung betreibt die Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft e.G.: Mit dem Quartier „Am Müggenberg“ baut sie ein innenstadtnahes Wohnviertel zukunftsfähig mit bestandsersetzendem Neubau um. Auch hier fordern steigende Zinsen und Baukosten bei gleichzeitig von der Bundesregierung verursachtem Förderchaos ihren Tribut und behindern das vorbildliche Projekt in seinen weiteren Bauabschnitten.

Hohe Wohnraum-Nachfrage auch in Lippstadt: Die GWL hat hier einen Wettbewerb zum flächen- und energiesparenden Bauen durchgeführt und als Bauherrin freifinanzierten und geförderten Wohnungsbau umgesetzt. Durch eine Konzeptvergabe konnten die Mieten im Gebiet zudem moderat gestaltet werden. Highlight in puncto Nachhaltigkeit: Die GWL hat ein eigenes, schickes Halterungssystem für Balkonsolarkraftwerke entwickelt – so wird optisch und technisch nachteiliger „Wildwuchs“ von unterschiedlichsten Systemen am selben Gebäude verhindert.

Bei der Abschluss-Station in Verl schafft die KHW Kommunale Haus und Wohnen GmbH mit dem Quartiersprojekt „Chamäleon“ mit 87 Wohnungen integratives Wohnen: stationär, ambulant unterstützt, öffentlich gefördert und freifinanziert. Die neu angelegten Außenanlagen schaffen die Verbindung zwischen dem aufgestockten Bestand und Neubau. Die KHW setzt so die ambitionierten Klimaziele für den Wohnungsbau im Quartier durch die Vernetzung mit Partnern, der Wohnraumförderung des Landes NRW und grüner Fernwärme durch die Stadt Verl um und leistet so einen vorbildhaften Beitrag zur Wärmewende auch im öffentlich geförderten Wohnungsbau.

Angesichts der aktuellen Krisenlage und fehlender Förderung war die Sommertour im Westen gewissermaßen eine „Reise in die Vergangenheit“ – denn solche Bau- und Wohnprojekte sind angesichts der aktuellen Krisenlage und fehlender Förderung  unmöglich geworden. Der Auftrag an die Politik ist damit klar und deutlich: Was politisch und gesellschaftlich gefordert ist, muss auch verlässlich und auskömmlich gefördert werden. Nur so lässt sich bezahlbares und klimagerechtes Wohnen in Deutschland sichern.