18. April 2024 Pressestatements

Baugenehmigungen sinken ins Bodenlose – Regierung muss schnell für Aufwind sorgen

Berlin – Die Zahl der genehmigten Wohnungen ist im Februar 2024 weiter drastisch um 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf nur noch 18.200 Wohnungen gesunken. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sogar um 35,1 Prozent. Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft fordert die Regierung auf, die anhaltende Talfahrt endlich zu stoppen.

Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:

„Die Zahl der Baugenehmigungen sinkt ins Bodenlose. Ein dringend notwendiger Aufwind für den Wohnungsneubau ist nicht in Sicht. Schnell wirksame Maßnahmen der Regierung gegen die Wohnungsbaukrise bleiben quasi aus, dabei wäre schnelles und entschlossenes Handeln gefragt. Mit jedem Monat, in dem die Genehmigungszahlen für neue Wohnungen weiter sinken, wird der riesige Mangel von mittlerweile 800.000 Wohnungen weiter in die Zukunft hinein zementiert. Das kann man mit Blick auf die wirtschaftliche und soziale Situation in Deutschland nur als politisch verantwortungslos bezeichnen. Denn angesichts Fachkräftemangels und Überalterung der Gesellschaft brauchen wir in den kommenden Jahren mehr Zuwanderung. Aber bereits heute liegt in zahlreichen Städten der Wohnungsleerstand bei unter einem Prozent. Das bedeutet, dass für die Menschen, die verzweifelt nach einer Wohnung suchen, dort gar nichts mehr geht.  

In dieser Situation führt an einem groß angelegten Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau kein Weg vorbei. Alles, was die Regierung bislang angekündigt hat, ist eine zusätzliche Milliarde an Förderung für klimafreundlichen Neubau – sie reicht aber nicht aus und kommt viel zu schleppend. Eine Zinssubvention auf ein Prozent würde den Staat durch Steuermehreinnahmen infolge der dann wieder auflebenden Baukonjunktur nichts kosten. Kombiniert mit innovativem Wohnungsbau aus der GdW-Rahmenvereinbarung für serielles und modulares Bauen sind dann wieder Neubaumieten von rund 12 Euro pro Quadratmeter – statt aktuell 18 bis 20 Euro – möglich. Der Fördereffekt würde eins zu eins den Mietern zugute kommen. 

Deshalb richtet sich unser Appell erneut mit Nachdruck an die Regierung: Nehmen Sie Ihre soziale Verantwortung wahr und schaffen Sie mit einem breiten Zinsprogramm wieder die Möglichkeit für bezahlbaren Wohnungsbau für die Mitte der Gesellschaft! Ansonsten steht die Zukunft Deutschlands als Wohn- und Wirtschaftsstandort auf dem Spiel.“

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

FAVORIT_URB_0025 Andreas Schichel Leiter Pressestelle & Pressesprecher +49 30 82403-150

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