2. Mai 2016 Pressemeldungen

Studie: Mitarbeiter-Wohnungen sind ein wichtiger Strategie-Baustein für bezahlbares Wohnen

Berlin – „Ein verstärktes Engagement von Arbeitgebern beim Bau von Mitarbeiter-Wohnungen wird dabei helfen, unserem Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohneinheiten in Deutschland näher zu kommen“, erklärte Dr. Christian Lieberknecht, Geschäftsführer des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, heute bei der Pressekonferenz zur neuen Studie „Wirtschaft macht Wohnen“ des Bündnisses „Impulse für den Wohnungsbau“. Eine Renaissance des früheren Werkswohnungsbaus könne damit ein wichtiger Baustein sein, Wohnen in Deutschlands Ballungsregionen wieder bezahlbarer zu machen. Die Studie biete hierbei einen ersten Überblick über das sogenannte Mitarbeiterwohnen, seine genaue Ausgestaltung müsse in einem nächsten Schritt in einer Praktikerkonferenz erfolgen.

Ein Mittel, um das Mitarbeiterwohnen voranzutreiben, wäre eine Sonderabschreibung für den sozialen Wohnungsbau. Durch die Wiedereinführung des früheren Paragraphen 7k Einkommen-steuergesetz (EStG) über „erhöhte Absetzungen für Wohnungen mit Sozialbindung“ könnten die wohnungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Vermietung an Personen mit Wohnberechtigung auch auf das Mitarbeiterwohnen ausgedehnt werden.

Um das Modell des Mitarbeiterwohnens, das auch für den Gesamt-Wohnungsmarkt wichtige Entlastungseffekte bewirkt, zu unterstützen, könnte zudem an die Einführung eines speziellen steuerlichen Freibetrages gedacht werden – zum Beispiel 100 bis 150 Euro im Monat. Aktuell entsteht für Arbeitnehmer im Fall einer verbilligten Überlassung einer Wohnung durch deren Arbeitgeber ein geldwerter Vorteil, der lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig ist.

Ein wirksames Instrument für mehr Wohnungsbau im Allgemeinen wäre die steuerliche Sonderabschreibung (Sonder-AfA). Angesichts der kürzlich im Bundestag verschobenen Abstimmung über die Sonder-AfA sollte die Zeit nun genutzt werden, diese nachzubessern. Als gleichwertiges Instrument sollte eine Investitionszulage eingeführt werden, damit Wohnungsunternehmen – insbesondere Vermietungsgenossenschaften –, sich ebenfalls verstärkt für den Wohnungsbau engagieren können. Auch Ausbauten von Dachgeschossen und Aufstockungen von bestehenden Mietwohngebäuden sollten wie bei Büroimmobilien ebenfalls durch die Sonder-AfA förderbar werden.

„Die Politik muss letztlich ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergreifen, damit in den beliebten Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstädten mehr bezahlbare Wohnungen entstehen“, betonte Lieberknecht. Die Bundesregierung müsse nun jedoch aufpassen, dass sie die geplanten Anreize für den bezahlbaren Wohnungsbau nicht gleich wieder durch überhöhte energetische Gebäudeanforderungen im Zuge der Neukonzeption der Energieeinsparverordnung (EnEV) oder unsachgerechte Neuregelungen im Hinblick auf die derzeit in der Diskussion stehenden Mietrechtsverschärfungen ausbremst.

Die Studie zum Download 1.41 MB

Pressemitteilung des Bündnisses zum Download 141.13 kB

Die Praesentation der PK zum Download 1.68 MB

Das Fazit der Verbaende zum Download. 84.32 kB

FAVORIT_URB_0025 Andreas Schichel Leiter Pressestelle & Pressesprecher +49 30 82403-150

Twitter