GdW Europabrief 11/2024
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- NEB-Self-Assessment-Tool und Projekte-Checkliste angekündigt
- Veröffentlichung der überarbeiteten Luftqualitätsrichtlinie im EU-Amtsblatt
NEB-Self-Assessment-Tool und Projekte-Checkliste angekündigt
Die Europäische Kommission hat am 12. Dezember die Veröffentlichung eines neuen Self-Assessment-Tool der Neuen Europäischen Bauhause Initiative (NEB) angekündigt. Das Selbstbewertungsinstrument soll dabei helfen, zu beurteilen, wo ein Projekt oder eine Aktivität in Bezug auf die NEB-Dimensionen (Werte, Prinzipien und Ziele) steht.
Die Methode umfasst eine Reihe harmonisierter messbarer Kriterien (d.h. wichtige Leistungsindikatoren) und spezifischer Schwellenwerte, mit denen die Qualität eines Projekts anhand bestimmter Bewertungsziele für die Dimensionen quantifiziert werden kann.
Die wichtigsten Leistungsindikatoren werden basierend auf den Schlüsselaspekten entwickelt, die den Zielen der einzelnen Dimensionen entsprechen, und adressieren spezifische Herausforderungen durch den Einsatz der NEB-Methoden und -Ansätze.
Die NEB-Selbstbewertungsmethode stützt sich auf etablierte Standards, kombiniert, harmonisiert und erweitert diese, um eine konsistente und ganzheitliche Bewertung von Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusivität sicherzustellen.
Für diesen Bewertungsprozess ist die Definition eines übergreifenden gemeinsamen Verständnisses und einer gemeinsamen Kultur für qualitativ hochwertige Architektur und gebaute Umwelt erforderlich. Somit gewährleistet die Methode eine quantitative Bewertung der Umweltleistung, der Gesundheit und des Komforts sowie der Lebenszykluskosten und des Wertes, ohne dabei wesentliche Aspekte wie soziale Gerechtigkeit, ästhetische Qualität oder Widerstandsfähigkeit gegenüber sich entwickelnden Gefahrenszenarien zu vernachlässigen.
Das Endziel der quantitativen NEB-Bewertung sollte nicht darin bestehen, ein auf Bewertungen basierendes Wettbewerbsumfeld zu schaffen, in dem Projekte mit einer höheren Punktzahl nach dem Bau eine höhere Zertifizierungsstufe oder Anerkennung durch einen externen Bewerter erhalten. Die Methode konzentriert sich vielmehr auf die Erleichterung der Selbstevaluierung durch dieselben an der Planung und Durchführung des Projekts beteiligten Akteure und fördert eine kontinuierliche und fundierte Verbesserung der Projektleistung in Bezug auf die NEB-Grundsätze.
Das Self-Assessment Tool wird in Kürze auf der Website des NEB bereitgestellt. Der Leitfaden ist bereits verfügbar. Darüber hinaus wird das NEB-Team Anfang 2025 Workshops organisieren, um die Verwendung des Tools zu erläutern.
Des Weiteren wird die Kommission in Kürze eine Checkliste veröffentlichen, die es ermöglicht, selbst zu beurteilen, inwiefern ein Projekt mit den NEB-Kernwerten und Arbeitsprinzipien übereinstimmt. Die Checkliste richtet sich an Projekte im Bereich der gebauten Umwelt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von unter 100.000 EUR. Sie soll jedoch auch eine Grundlage für die Bewertung größerer Projekte auf einer übergeordneten Ebene bieten.
Das Instrument basiert auf dem NEB-Kompass und zielt darauf ab, die kontinuierliche Verbesserung kleiner Projekte im Bereich der gebauten Umwelt voranzutreiben und ihre Ausrichtung an den Zielen der NEB zu unterstützen.
Die Checkliste besteht aus Multiple Choice Fragen. Die Fragen sind in vier Abschnitte unterteilt, die den drei NEB-Kernwerten (Beautiful, Sustainable, Together) und den NEB-Arbeitsprinzipien entsprechen. Jeder Abschnitt, der sich mit den Grundwerten befasst, ist weiter in drei Unterabschnitte unterteilt.