GdW Europabrief 09/2024
- GdW Europabrief 09/2024
- Portfoliorahmen zur Erhöhung der Kreditvergabe für Renovierungen
- Europäische Kommission veröffentlicht ersten Leitfaden zur EPBD
- EU-Kommission veröffentlicht weitere Empfehlungen zur EED-Richtlinie
- EU-Praxisleitfaden zur Umsetzung des Data Governance Act
- Rat billigt EU-Cyberresilienzgesetz
- Studie zur Bekämpfung von Energiearmut in der EU
- EU-Missionssiegel für klimaneutrale und intelligente Städte
Studie zur Bekämpfung von Energiearmut in der EU
Energiearmut ist in der EU angesichts steigender Energiepreise und der Herausforderungen der grünen Transformation ein zentrales Thema. Die Messung von Energiearmut ist komplex, da verschiedene Indikatoren verwendet werden, die unterschiedliche Ergebnisse liefern.
Eine Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der EU-Kommission von 2024 analysiert vier Indikatoren für Energiearmut: zwei subjektive (Selbsteinschätzung der Fähigkeit, das Haus warmzuhalten, und Zahlungsrückstände) sowie zwei ausgabenbasierte (Haushalte, die mehr als das Doppelte des nationalen Medianwerts für Energie ausgeben, und solche mit niedrigen absoluten Energieausgaben). Je nach Indikator sind zwischen 8 % und 16 % der EU-Bevölkerung betroffen, wobei nur 0,3 % als energiearm gelten, wenn alle vier Indikatoren berücksichtigt werden, aber 40 % bei zumindest einem.
Die Studie zeigt zudem, dass Energiearmut nicht nur einkommensschwache Haushalte betrifft, sondern auch solche mit mittleren Einkommen, besonders in osteuropäischen Ländern wie Griechenland und Bulgarien. Um Energiearmut effektiv zu bekämpfen, sind maßgeschneiderte politische Maßnahmen notwendig, die sowohl finanzielle Unterstützung als auch strukturelle Verbesserungen der Energieeffizienz beinhalten.