Sommertour 2020: Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen

Unterwegs in Sachen Klimaschutz

Die Rundreise im östlichen Ruhrgebiet, in Köln und dem südlichen Rheinland stand ganz unter dem Megathema „Klimaschutz“. Die Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften präsentierten dabei in ihren Wohnquartieren das ganze Tableau unterschiedlicher technischer Ansätze auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Bei der Gelegenheit wurden auch mit zahlreichen Bundes-, Landes und Kommunalpolitikern über das Thema diskutiert.

Zum Auftakt der Fachreise ging es zunächst nach Kamen. Hier plant die UKBS in zentrumsnaher, integrierter Lage ein Solarhaus. Herzstück der Technik ist die Kombination einer umweltfreundlichen Solar-Anlage und dem Eisspeicher-Heizsystem – gemeinsam werden sie die 30 freifinanzierten Wohnungen mit Wärme und heißem Wasser versorgen.

Angrenzend an den Campus in Selm entsteht das Projekt „Wohnen in den Campushöfen“. Der Wohnhof der WBG Lünen beinhaltet 57 Wohnungen und ein Gästeappartement, 30 Prozent der Wohnungen sind öffentlich gefördert. Die Heizung des Objektes erfolgt über eine Erdwärmepumpe. Diese soll ebenso wie der Allgemeinstrom aus Photovoltaikanlagen gespeist werden.

In Waltrop-Mitte nimmt die Vivawest mit einem Wohnquartier aus dem Jahr 1952 an der Modernisierungsoffensive des Landes NRW „Besser Wohnen im Quartier“ teil. Rund 170 Wohneinheiten werden vollumfänglich modernisiert. Ziel der Modernisierung ist der Erhalt und die zeitgemäße Erneuerung von kleinen, bezahlbaren Wohnungen, die Steigerung der Wohnqualität unter anderem durch neue Bäder, Balkone und Wohnumfeldmaßnahmen sowie die Senkung von CO2-Ausstoß und Heizkosten durch energetische Verbesserungen.

In Dortmund-Schüren hat der Spar- und Bauverein Dortmund in integrierter Lage eine Energieplus-Siedlung mit insgesamt 125 Wohneinheiten in Form von Reihenhäusern, Ein- und Mehrfamilienhäusern gebaut. Durch ein Wärme- und Energiekonzept aus Photovoltaik, Blockheizkraftwerk und Gasbrennwertkesseln produziert das Quartier in der Gesamtbilanz mehr Energie als es verbraucht und bietet durch den Wohnungsmix ein Angebot für alle Alters- & Lebenslagen.

In Witten hat die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte in einem gewachsenen Quartier auf einem untergenutzen Grundstück 17 öffentlich geförderte Wohnungen für Familien mit einer Gesamtwohnfläche von 1.350m² gebaut. Die Gebäude wurden in modularer Bauweise ohne Wärmedämmverbundsystem errichtet. In Absprache mit der Stadt Witten erhält das Grundstück zusätzlich eine fußläufige Erschließung zu der angrenzenden öffentlichen Grünfläche.

Im Bochumer Stadtteil Weitmar plant die Vonovia das Projekt Energiezentrale der Zukunft. Mit diesem Projekt erforscht das Unternehmen, wie aus einem Zweiklang von CO2-neutral erzeugter Energie (Strom und Wärme werden erzeugt, gespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen) und „normaler“ Modernisierung eine bisher nur schwer zu erreichende Energieeffizienz für die Gebäude erzielt werden kann.

Die LEG baut in Köln-Höhenhaus rund 400 moderne senioren- und familiengerechte Neubauwohnungen nach KfW Effizienzhaus 55-Standard und investiert dafür mehr als 80 Mio. Euro. Die bestehende Bebauung mit rund 200 Wohnungen wird abschnittsweise abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Rund ein Drittel der Wohnungen sind öffentlich gefördert.

In der Stegerwaldsiedlung in Köln wurden im Rahmen des EU-Projektes „GrowSmarter“ Konzepte entwickelt, um Energie einzusparen, die CO2- und Feinstaubbelastung zu senken, nachhaltige Mobilität zu fördern und die Lebensqualität für die Bürger zu verbessern. Das Projekt war interdisziplinär angelegt mit einer Vielzahl von Maßnahmen und Beteiligten.

In der Schwalbacher Straße in Köln werden zwei Mehrfamilienhäusern mit 16 Wohneinheiten im Rahmen des Energiesprong-Projektes seriell im bewohnten Zustand saniert. Es handelt sich um die deutschlandweit erste Maßnahme im bewohnten Bestand. Das Ziel dieses Sanierungsansatzes ist die Reduzierung der Energiebilanz auf Netto Null, do dass nicht mehr Energie verbraucht als am Gebäude erzeugt wird.

In Erftstadt hat die GWG Wohnungsgesellschaft Rhein-Erft in modularer Bauweise ein öffentlich-gefördertes Mietobjekt gebaut. Der nichtunterkellerte Holzbau ist die Weiterentwicklung eines 2017 realisierten Wohngebäudes. Durch das eingesetzte Holz wurde der Atmosphäre CO2 entzogen und dauerhaft gespeichert.

Die letzte Station bildete eine Neubaumaßnahme im der Dürener Bauverein AG im umgesiedelten Ort Neu Morschenich. In den neuen Gebäuden sollen vier Wohnungen für die Ludwig-Rixen- Stiftung aus Morschenich eingerichtet werden, um bedürftigen Mitmenschen aus dem Umsiedlungsdorf ein neues kostengünstiges Zuhause anbieten zu können.