20. Oktober 2022 Pressestatements

Jede Kilowattstunde zählt – Mieterstrom radikal vereinfachen

  • Offener Brief an Bundesregierung: Verbände der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft fordern radikale Neuordnung der lokalen Stromerzeugung aus Erneuerbaren

Berlin – Die Bundesregierung muss umgehend einen Regelungsrahmen für Mieterstrom erlassen, der diesem zu einem Erfolg wie im selbstgenutzten Eigenheim verhilft. Das fordern die wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Verbände GdW, BFW, IVD sowie Haus & Grund in einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundestagsabgeordnete. Die Verbände rufen zu einer radikalen Vereinfachung der direkten Verwendung von lokal erzeugtem erneuerbaren Strom im Mietwohnungsbereich insgesamt auf – für Mieterstrom, Wärmepumpen, Hausbedarfsstrom und Elektromobilität.

Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:

„In der aktuellen Krisensituation zählt jede Kilowattstunde. Es wäre fahrlässig, auch nur einen innovativen Schritt auszulassen, der uns zur Verfügung steht. Daher muss die Regierung die Umsetzung von Mieterstromprojekten drastisch vereinfachen. Mieterstrom ist in der Energiekrise die einzige Möglichkeit, Mieterinnen und Mieter ohne Umwege und zu günstigeren Kosten mit Strom zu versorgen. Nach einer über zehnjährigen Hängepartie müssen alle Beschränkungen für nachhaltigen, vor Ort im Wohnquartier erzeugten und günstigen Mieterstrom unverzüglich beseitigt werden.

Wohnungsunternehmen dürfen nicht automatisch zu Energieerzeugern mutieren, wenn sie nachhaltige Mieterstromprojekte umsetzen möchten. Denn damit sind viele für die sozial orientierten Wohnungsunternehmen schwer beherrschbare, bürokratische, teure und damit ebenso für die Mieter nachteilige Vorgaben verbunden. Im Sinne einer erfolgreichen, dezentralen Energiewende ist hier ein schneller und einfacher Weg notwendig.

Wir brauchen dabei nicht nur eine Verbesserung der Bedingungen für Mieterstrom, sondern eine radikale Neuordnung und eine Konvergenz der Systeme Wärme, Strom und Mobilität. Gemeinsam rufen wir den Gesetzgeber und die Bundesregierung eindringlich auf, unmittelbar die notwendigen Schritte einzuleiten, um mit dem Mieterstrom einen Baustein für den Weg aus der Krise zu ermöglichen.“

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

FAVORIT_URB_0025 Andreas Schichel Leiter Pressestelle & Pressesprecher +49 30 82403-150

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