Zweiter Teil der großen Digital-Umfrage: Chancen und Hürden der Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft
- Digitalisierungsbremsen: Fehlende Digitalisierungsstrategien und unausgereifte bestehende Technologien
- Digitalisierungschancen: Effizienzsteigerung und höhere Servicequalität in den Unternehmen
Berlin – Aus Sicht der Wohnungswirtschaft sind das Fehlen klarer Digitalisierungsstrategien und fehlende personelle Ressourcen Hauptgründe für ein langsames Voranschreiten der Digitalisierung in der Branche. Darüber hinaus halten aber auch rund 46 Prozent der Unternehmen die vorhandenen Technologien als noch nicht ausgereift genug. Das sind die zentralen Ergebnisse des zweiten Teils der großen Digital-Umfrage des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW unter seinen Unternehmen. Der erste Teil der Umfrage hatte sich mit dem Status Quo bei der Digitalisierung beschäftigt, während der zweite Teil die Hürden und Chancen aufzeigt. In einem dritten Teil wird die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Bereich der Digitalisierung betrachtet werden.
Eine weitere Hürde für die digitale Entwicklung liegt mit 46 Prozent bei internen Widerständen und mit 42 Prozent an dem undurchsichtigen Markt digitaler Dienstleistungen. „Die Digitalisierung kommt voran, wenn sie als Führungsaufgabe verstanden und als Querschnittsaufgabe ins Unternehmen hinein getragen wird“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des GdW, zu den Ergebnissen. Gerade bei kleineren Unternehmen fehle es hierfür häufig an Zeit und Personal.
Die mit fortschreitender Digitalisierung notwendige Erhöhung des Datenschutzes stellt für die Unternehmen dagegen keine große Hürde dar. Schon 85 Prozent der Unternehmen haben einen eigenen Datenschutzbeauftragten bestellt. Zudem behandeln drei Viertel der Unternehmen im Rahmen ihres Risikomanagements auch die Datensicherheit und haben Notfallpläne erstellt.
Die größten Chancen des Digitalisierungsprozesses liegen für die Unternehmen in der Effizienzsteigerung ihrer Kernprozesse sowie in der Steigerung ihrer Servicequalität. Monetäre Gewinne aus dem Neugeschäft oder aus neuen Geschäftsmodellen stehen dagegen nicht im Mittelpunkt der Überlegungen. Die positiven Auswirkungen der Digitalisierung zielen darüber hinaus eher auf die Arbeit in den Unternehmen selbst. So sehen die Wohnungsunternehmen in den Daten eine bessere Planungsgrundlage und ein verbessertes Wissensmanagement. Darüber hinaus werden durch die Standardisierung von Prozessen Fehler minimiert und Ressourcen für komplexe Aufgaben freigesetzt. Die digitale Transformation zeigt sich als Change-Management-Aufgabe, die den kulturellen Wandel in den Unternehmen gestaltet.
Die detaillierten Umfrageergebnisse finden Sie hier 509.51 kB.
Im Zeitraum vom 29. Mai bis 12. Juni 2018 konnten die in den Gremien des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW organisierten Unternehmen an einer Online-Befragung des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte zum Thema „Digitalisierung“ teilnehmen. Die Beteiligung lag bei rund 40 Prozent. In der Serie zur Digitalisierung hat der GdW am 25. Juli den ersten Teil zum ‚Status Quo‘ bei der Digitalisierung veröffentlicht. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Hürden und Chancen der Digitalisierung. Am 08. August 2018 folgt Teil 3 zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
Die Pressemitteilung Teil 2 zum Download finden Sie hier 77.33 kB.