Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW: Jetzt klaren Kurs für mehr Wohnungsbau setzen
Der Wohnungsmangel in Deutschland wird zur Dauersituation. „Von den jährlich notwendigen 80.000 neuen Sozialwohnungen in Deutschland bleiben wir meilenweit entfernt“, warnte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft am heutigen Wohnungsbautag in Berlin. Und wenn gebaut wird, dann häufig nicht in den eigentlich fehlenden Preissegmenten. Die Folge: Zu wenige bezahlbare Mietwohnungen in Deutschland. Der GdW-Chef fordert klare Signale der Politik ein. „Mietwohnungsbau muss Vorfahrt haben!“
„Dabei liegen viele Lösungsvorschläge schon längst auf den Tischen von Bund, Ländern und Kommunen: Die Branche benötigt eine aktive und vorausschauende Liegenschafts- und Bodenpolitik, insbesondere der Städte und Kommunen. Es werden interkommunale Lösungen und Stadt-Umland-Kooperationen als neue Ansatzpunkte benötigt. Ebenso müssen die Kommunen die Flächenausweisung in A-,B- und C-Standorten verstärken und grundsätzlich die Grundstücke nach dem Gebot der Konzeptvergabe und nicht nach Höchstpreisen abgeben. Sie sollten künftig bei der Vergabe von Grundstücken ihre Bodenpreispolitik reflektieren und Instrumente wie Baugebote aktiv und gezielt einsetzen. Dringend geboten ist es auch, Planungs- und Genehmigungsprozessen in den Kommunen und Ländern zu beschleunigen. Die Anforderungen an die kommunalen Planungsämter nehmen zu, die Personalausstattung und der Digitalisierungsgrad lassen dagegen häufig noch zu wünschen übrig.
Die Wohnungswirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht und mit den Projekten der Rahmenvereinbarung zum seriellen Bauen Möglichkeiten aufgezeigt, durch Vorproduktion dem Fachkräftemangel zu begegnen und bezahlbar zu bauen. Nun liegt es an der Politik, die passenden Bedingungen für eine schnellere bundesweite Realisierung der innovativen Wohnungsbaukonzepte zu schaffen: „Wir brauchen in Deutschland eine vereinfachte und beschleunigte Grundstücksvergabe sowie eine bundesweit einheitliche Typenbaugenehmigung. Das Motto muss lauten: Einmal genehmigt, vielfach gebaut – und das in unterschiedlicher, vielfältiger baulicher und optischer Ausgestaltung“, so Gedaschko. Nur so könne das serielle und modulare Bauen einen wirksamen Beitrag dazu leisten, die Zahl der Wohnungsfertigstellungen und damit das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in möglichst kurzer Zeit zu erhöhen.“
Die gemeinsame Pressemitteilung des Verbändebündnis Wohnungsbau zum Wohnungsbautag zum Download:
Deutschland braucht einen Masterplan 258.03 kB
Die Forderungen des verbändebündnis Wohnungsbau an die Politik:
10-Punkte-Forderung 232.71 kB
Die Studie des Prognos-Instituts zum Download:
„Wer baut Deutschland? Inventur zum Bauen und Wohnen 2019“ 805.42 kB
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.