Baugenehmigungszahlen gesunken – Wohnungsbau braucht wirksame Lösungen statt ideologischer Augenwischerei
Berlin – „Der Wohnungsmangel in Deutschland wird zur Dauersituation. Statt den Wohnungsbau und die Baugenehmigungen als eine Voraussetzung dafür wirksam anzukurbeln, wurden im vergangenen Jahr aber erneut weniger Wohnungen genehmigt. Das ist kein gutes Zeichen für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, zu den heute veröffentlichten Baugenehmigungszahlen des Statistischen Bundesamtes. „Von den jährlich notwendigen neuen Wohnungen in Deutschland bleiben wir meilenweit entfernt, denn genehmigt ist noch lange nicht gebaut. Statt immer mehr Bremsen brauchen wir drastisch mehr bezahlbaren Wohnungsbau.“
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde von Januar bis Dezember 2018 in Deutschland der Bau von rund 347.300 Wohnungen genehmigt. Das ist ein Rückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Allein bei den Mehrfamilienhäusern gab es mit rund 180.700 genehmigten Wohnungen eine Zunahme um 4,7 Prozent. Der Zuwachs ergab sich maßgeblich auch durch die vom GdW vertretenen Unternehmen.
„Es muss jetzt an den wirksamen Stellschrauben gedreht werden, um den Wohnungsbau dauerhaft anzukurbeln. Ideologische Diskussionen um immer weitere Regulierungen der Wohnungsmärkte oder gar Enteignung wie in Berlin sind Augenwischerei und zementieren die Wohnungsnot auf Dauer“, warnte Gedaschko. „Die Lösungen liegen auf dem Tisch: Das im Koalitionsvertrag verankerte Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz muss zügig kommen. Steuerliche Verbesserungen für den Wohnungsbau müssen dringend als dauerhafte Änderung statt nur für gerade einmal drei Jahre mit der Wirkung eines Strohfeuers umgesetzt werden. Die Genehmigungskapazitäten in den Ämtern sind zu erhöhen und die Ergebnisse der Baukostensenkungskommission aus der letzten Legislaturperiode dringend umzusetzen. Kommunen, Länder und die Bundesregierung müssen an einem Strang ziehen, denn nur wenn alle Maßnahmen zusammen wirken, lässt sich das notwendige Tempo beim Wohnungsbau erreichen.“
Zudem müsse die serielle und standardisierte Bauweise gefördert und dazu eine bundesweit gültige bauliche Zulassung für diese Gebäude geschaffen werden, so der GdW-Chef. Nur so kann den derzeit auf einem Höchststand befindlichen Kapazitätsengpässen entgegengewirkt werden. Die Wohnungswirtschaft hat hier zukunftsweisende Konzepte für seriellen und modularen Wohnungsbau vorgelegt, die in einer Rahmenvereinbarung als Ergebnis eines erstmals durchgeführten europaweiten Wettbewerbs vorliegen, bestellt und gebaut werden können.
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Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.