GdW Europabrief 07/2023

Neue Durchführungsverordnung für den Zugang zu Mess- und Verbrauchsdaten

Die Europäische Kommission hat am 6. Juni 2023 eine neue Durchführungsverordnung für den Zugang zu Mess- und Verbrauchsdaten angenommen. Ziel ist die Verwendung eines gemeinsamen Referenzmodells für Mess- und Verbrauchsdaten in den Mitgliedstaaten der EU.
Sie ist die erste einer Reihe von Verordnungen dieser Art, die in den nächsten zwei Jahren erlassen werden sollen, um die Interoperabilität von Energieverbraucherdaten gemäß Artikel 24 der Elektrizitätsrichtlinie (EU/2019/944) zu erleichtern. Sie ist auch Teil des Aktionsplans zur Digitalisierung des Energiesystems vom letzten Oktober. Nachfolgende Verordnungen werden sich auf Daten in Bezug auf Kundenwechsel, Laststeuerung und andere Dienstleistungen konzentrieren.
Nach dem neuen Gesetz haben Verbraucher leichteren Zugang zu ihren Messdaten und können auch Dritten gestatten, ihre Energieverbrauchs- oder Erzeugungsdaten zu ihrem Vorteil zu nutzen. Dabei kann es sich beispielsweise um eine maßgeschneiderte Bewertung des besten und günstigsten Vertrags zur Deckung ihres Energiebedarfs, zur Installation von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien oder zur Erzielung von Energieeinsparungen handeln. Damit bilden die neuen Regelungen eine wichtige Grundlage für den europäischen Green Deal und REPowerEU, indem sie die Verbraucher aktiv an der Energiewende beteiligen und den Zugang zu bezahlbarer Energie ermöglichen.
Für Unternehmen und Netzbetreiber erleichtern diese und künftige Vorschriften ihre Tätigkeit im Binnenmarkt und gewährleisten den Datenfluss zu denjenigen, die ihn benötigen. Dies wiederum wird den Betreibern helfen, bestehende Prozesse zu verbessern und Anreize für die Entwicklung und Bereitstellung neuer Energiedienstleistungen zu schaffen.