CSRD
Referat: Energie, Bauen und Technik
Stand: 15.10.2025
Ausgangslage
Mit der Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Europäischen Union deutlich ausgeweitet. Auch viele Wohnungsunternehmen werden künftig verpflichtet sein, umfassende Angaben zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) offenzulegen. Ziel ist es, Transparenz über die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen zu schaffen und die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu fördern.
Für die sozial orientierte Wohnungswirtschaft bedeutet dies jedoch einen erheblichen zusätzlichen administrativen und finanziellen Aufwand, der in keinem Verhältnis zu den verfügbaren Ressourcen vieler Mitgliedsunternehmen steht.
Positionierung des GdW
Der GdW bekennt sich klar zu Nachhaltigkeit und Transparenz. Die Wohnungswirtschaft leistet bereits heute einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zur sozialen Stabilität in Deutschland.
Gleichzeitig ist festzuhalten:
- Die CSRD in ihrer derzeitigen Form ist zu komplex und bürokratisch, insbesondere für kleine und mittlere Wohnungsunternehmen.
- Die Datenerhebung und -aufbereitung für die geforderten ESG-Kriterien ist technisch und organisatorisch anspruchsvoll und erfordert neue IT-Strukturen sowie Fachpersonal.
- Der Kosten- und Zeitaufwand droht, die dringend notwendigen Investitionen in Neubau und Klimaschutz zu verdrängen.
Damit steht die Umsetzung der CSRD in direktem Widerspruch zu den politischen Zielen, Wohnungsbau zu beschleunigen und bezahlbar zu halten.
Forderungen und Vorschläge des GdW
- Pragmatische und verhältnismäßige Umsetzung
- Einführung vereinfachter Berichtspflichten für kleine und mittlere Wohnungsunternehmen.
- Anpassung der Berichtstiefe an Größe, Struktur und Tätigkeitsbereich der Unternehmen.
- Standardisierte und praxisnahe Datenerfassung
- Entwicklung eines einheitlichen ESG-Berichtsstandards für die Wohnungswirtschaft in Deutschland.
- Nutzung bereits vorhandener Daten (z. B. aus CO₂-Monitoring, Energieausweisen, Förderanträgen).
