Pressestatement zur neuen Modernisierungsstrategie der Vonovia
Heute hat die Vonovia ein Statement vorgelegt. Danach geht das Unternehmen auf die Mieter zu und passt ab 2019 ihre Modernisierungsstrategie an: Die Vonovia hat sich entschieden, die für das Programm 2019/2020 geplanten aufwendigen Modernisierungsprojekte, die zu einer Mieterhöhung von mehr als 2 Euro pro Quadratmeter führen würden, nicht zu realisieren. Damit reduziert die Vonovia ihre Investitionen in die energetische Sanierung um 40 Prozent. Die Sanierungsquote von bisher 5 Prozent wird auf 3 Prozent reduziert.
Außerdem versichert Vonovia, dass kein Mieter aufgrund einer Modernisierung ausziehen müssen soll. Bei den laufenden Projekten sichert Vonovia allen Mietern, die soziale oder wirtschaftliche Härte anmelden, eine sorgfältige Prüfung und ein kulantes Vorgehen zu. Hierfür werden laut Vonovia Mittel in signifikanter Höhe bereitgestellt. Bis Jahresende sollen bei der Vonovia bundesweit 24 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden, die sich ausschließlich um das persönliche Härtefallmanagement vor Ort kümmern.
Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Wir begrüßen die Ankündigung der Vonovia ausdrücklich. Die Maßnahmen zeigen: Die Vonovia hat die Sorgen der Mieter verstanden und reagiert. Das ist ein gutes Signal für die nachhaltige und verantwortliche Wohnungswirtschaft in Deutschland. Bezahlbarer und guter Wohnraum in Deutschland ist das oberste Ziel der wohnungswirtschaftlichen Unternehmen im GdW. Darüber hinaus wird in der Branche darüber nachgedacht, ein Ombudsmannsystem einzurichten, welches im Zweifelsfall zwischen Vermieter und Mieter vermitteln kann.
Jetzt ist es an der Politik, die passenden Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass wir wieder mehr bezahlbare Wohnungen bauen können. Dazu brauchen wir bezahlbare Grundstücke, niedrigere Baukosten und vor allem eine Lösung für das Klimaschutzdilemma. Das Erreichen der Klimaschutzziele ist nach der bisherigen Methodik für die verantwortlich handelnden Wohnungsunternehmen sowohl wirtschaftlich als auch sozial extrem schwer umsetzbar. Mit den Instrumenten des Mietrechts, das nur die reine Verteilung von Kosten regelt, kann man dieses Problem nicht lösen. Die Bundesregierung muss umgehend ihre bisherige Effizienzstrategie evaluieren und die genauen Kosten der einzelnen CO2-Vermeidungsmaßnahmen analysieren. Wir brauchen eine kluge Klimapolitik 4.0 mit einer klaren sozialen Komponente. Das, was weder von Mietern noch Vermietern wirtschaftlich oder sozialpolitisch tragbar ist, muss der Staat schultern.“