Neben Verbesserung der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten im Wohnungsbau sind weitere Maßnahmen unerlässlich
Berlin – Medienberichten zufolge plant Bundesbauministerin Klara Geywitz, die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten ab dem kommenden Jahr und befristet bis Ende des Jahres 2030 zu erweitern. So sollen in den ersten vier Jahren jeweils 7 Prozent der Baukosten abgeschrieben werden können.
Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Wir begrüßen diesen dringend notwendigen Schritt, um den Neubau in Deutschland wieder anzukurbeln. Allerdings ist dies eine Maßnahme, die nicht auf den bezahlbaren Wohnungsneubau ausgerichtet ist. Angesichts der dramatischen Gesamtsituation sind zusätzliche Maßnahmen deshalb unerlässlich.
Was wir in Deutschland dringend brauchen, ist bezahlbarer Wohnraum. Dieser wird allein durch steuerliche Erleichterungen nicht gesichert. Für viele Wohnungsunternehmen sind steuerliche Erleichterungen keine Option, da ihnen weiterhin die Liquidität für Investitionen fehlt oder sie die vom Bundesbauministerium in Aussicht gestellten Abschreibungen nicht nutzen können. Für diese Unternehmen muss eine gleichwertige Investitionszulagenregelung ermöglicht werden.
Darüber hinaus fordern wir die Einführung einer speziellen Sonderabschreibung für Unternehmen, die Mietbegrenzungen garantieren und so bezahlbaren Wohnraum anbieten. Eine solche Sonderabschreibung befürworten wir ebenfalls für den Bau von Mitarbeiterwohnungen.
Baugenehmigungen für Wohngebäude sowie Auftragseingänge stürzen immer weiter ab. Dies ist vor allem auf enorme Kostensteigerungen und die explodierten Zinskosten zurückzuführen. Gleichzeitig werden die Ziele der Wohnungswirtschaft politisch eingefordert. Der Gesetzgeber muss endlich handeln und die Wohnungsunternehmen in Deutschland wieder in die Lage versetzen, Neubauprojekte aufzusetzen. Es ist dringend notwendig, alle Hebel in Bewegung zu setzen, den bezahlbaren Wohnungsneubau wieder anzukurbeln.“
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.